Hatten in der Zeitung einen Bericht über das neue polnische Restaurant in Frankfurt gelesen und waren neugierig. Zunächst keine Tel.-Nr. gefunden und daher die innovative Methode einer online-Reservierung genutzt die, wie sich später herausstellen sollte gar nicht erforderlich gewesen ist, da das Lokal zur späten Mittagszeit fast leer war. Vereinzelt Gäste vermutlich Polen was bei ausländischen Restaurants als positives Zeichen gewertet werden kann. Der erste Eindruck beim Betreten und Überwindung einiger Stolperstufen durchaus behaglich. Bei näherer Betrachtung erkennt man einen pitoresken Stilmix infolge der Hinterlassenschaften der letzten Pächter. Die Speisekarte ist übersichtlich und wie in Alt-Sachsenhausen wohl üblich bebildert was bei dem internationalen Publikum dort sicher auch kein Nachteil ist. Es erschließt sich dem unbedarften Gast allerdings nicht unmittelbar was davon nun original polnische Küche ist sofern sie es in den Zeiten der Globalisierung überhaupt noch gibt. Sicher gibt es Überschneidungen mit der russischen und ukrainischen Küche und die Dominanz der Teigwaren hat wahrscheinlich österreich-ungarischen Ursprung. Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis Atila Hildmann die Pirogi als Vehikel für seine veganen Snacks entdeckt. Die russischen Pirogi vor Ort waren jedenfalls lecker und können so uneingeschränkt weiterempfohlen werden. Von denen mit vegetarischer Füllung blieben keine zum Probieren übrig was für sich spricht. Die Rouladen als Hauptgericht waren sicher keine originelle Idee; die hab ich auch schon mal mit mehr Raffinesse zubereitet gegessen. Der Nachtisch in Gestalt von Nalesniki mit Schoko-Nutella-Mix hätte einer polnischen Großmutter nicht zur Ehre gereicht.
Das essen War sehr lecker. Leider War die Musik ein wenig zu laut und das Ambiente viel zu dunkel. Alles in allem also neutral zu bewerten